Ausgesetzte Kaninchen

Über WhatsApp meldeten Finder, nach einem Telefonat mit der Polizei Saarlouis, dass in 66802 Felsberg, vor der Schranke zur Teufelsburg, zwei Kaninchen frei umherliefen. Schnell war klar: Es handelt sich nicht um Feldhasen – sondern um ausgesetzte Haustiere.

Bei Eintreffen unseres Einsatzteams konnte eines der Tiere – ein Kaninchen der Rasse „Deutscher Riese“ – gesichert und in Obhut genommen werden. Das zweite Tier, ebenfalls vermutlich ein Deutscher Riese, ließ sich trotz intensiver Sicherungsversuche leider nicht einfangen. Wir werden jedoch weiterhin aufmerksam in diesem Gebiet kontrollieren.

Die Spuren sind eindeutig: Beide Tiere tragen unübersehbare Zeichen von Stallhaltung. Die Pfoten sind stark verfärbt, bräunlich vom Urin – ein klares Indiz dafür, dass sie ihr bisheriges Leben nicht auf Wiesen, sondern in engen Buchten verbracht haben. Alles spricht dafür, dass die Tiere bewusst und skrupellos ausgesetzt wurden.

Besonders erschreckend: Bei der Rasse „Deutscher Riese“ handelt es sich häufig um sogenannte Schlachtkaninchen. Das wirft Fragen auf – wurden die Tiere entsorgt, weil sie „nicht mehr gebraucht“ wurden?

Das gesicherte Kaninchen wurde sofort tiergerecht versorgt, als Fundtier bei der Gemeinde gemeldet und in eine artgerechte, schlachtfreie Umgebung gebracht, wo es nun in Sicherheit ist.

Der Tiernotruf Saarland wird Anzeige wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz stellen.

Denn: Tiere sind keine Wegwerfware. Wer ein Lebewesen einfach aussetzt, nimmt dessen qualvollen Tod billigend in Kauf.

Nun sind Sie gefragt:

Wer kennt dieses Kaninchen?

Wer weiß, woher es stammt oder wem es gehört?

Hinweise nimmt der Tiernotruf Saarland e.V. jederzeit – auch anonym – entgegen. Alternativ können Sie sich direkt an die Polizei Saarlouis wenden.

Ein Tier auszusetzen ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.

Bitte helfen Sie uns, diesen Fall aufzuklären – für die Tiere, die keine Stimme haben.