Sehr geehrte Tierfreunde,
der Tiernotruf Saarland e.V. steht Ihnen in dringenden Fällen zur Seite, wenn Wildtiere im Saarland in Not geraten sind. Als ehrenamtlicher Verein haben wir uns darauf spezialisiert, verletzten oder hilflosen Wildtieren schnelle und fachkundige Hilfe zukommen zu lassen. Unsere Dienstleistungen sind dabei gezielt auf die Notfallrettung ausgerichtet und umfassen folgende Bereiche:

Annahme von Notrufen und Ersteinschätzung

Annahme von Notrufen und Ersteinschätzung
Ihr Anruf ist der erste Schritt zur Rettung. Über unsere 24-Stunden-Notrufnummer erreichen Sie uns rund um die Uhr. Wir nehmen Ihre Meldung entgegen, die oft folgende Informationen beinhaltet:

  • Standort: Der genaue Ort, an dem das Tier gesichtet wurde (Straße, Hausnummer, Autobahnabschnitt, usw.).
  • Art des Tieres: Soweit erkennbar (z. B. Reh, Fuchs, Vogel, Marder).
  • Situation: Beschreibung der Notlage (z. B. Tier ist angefahren, in Zaun verfangen, scheinbar verletzt).

Anhand dieser Angaben bewerten wir die Dringlichkeit und entscheiden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Wir geben Ihnen bereits am Telefon wertvolle Verhaltenshinweise, wie Sie sich am besten verhalten sollten, um das Tier nicht zu stressen oder sich selbst in Gefahr zu bringen.

Triage und Erstversorgung

Nach der Sicherung des Tieres erfolgt die Triage, also die Priorisierung der Behandlung. Wir bringen das Tier zur weiteren Versorgung an die jeweils zuständigen Stellen:

  • Tierärzte: Bei offensichtlichen Verletzungen oder inneren Problemen übergeben wir das Tier umgehend an eine unserer Partnertierarztpraxen, die sich auf die Behandlung von Wildtieren spezialisiert hat. Hier wird das Tier medizinisch versorgt, operiert oder palliativ behandelt.
  • Wildtierstationen: Oftmals benötigen die Tiere nach der Erstversorgung eine längere Pflege und Rehabilitation. Wir arbeiten eng mit spezialisierten Wildtierstationen zusammen, die sich um die Genesung kümmern. Dort können sie in Ruhe wieder zu Kräften kommen, bevor sie in ihren natürlichen Lebensraum entlassen werden.
  • Andere zuständige Stellen: Je nach Tierart und Situation kooperieren wir auch mit Jägern, dem Ordnungsamt oder der Polizei, um eine schnelle und effektive Hilfe zu gewährleisten.

Fachgerechte Sicherung und Transport

Sobald wir die Notlage eingeschätzt haben, rücken unsere ehrenamtlichen Helfer aus. Sie sind mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet, um das Tier sachgerecht und stressfrei zu sichern. Dies ist besonders wichtig, da panische oder verletzte Wildtiere unberechenbar sein können.

Unser Ziel ist es, das Tier so schonend wie möglich zu bergen und für den Transport vorzubereiten. Dieser erfolgt in speziellen Transportboxen, die den Tieren eine sichere Umgebung bieten. Wir sind darauf geschult, auch in schwierigen Situationen – sei es auf belebten Straßen, im Wald oder in Wohngebieten – ruhig und professionell zu handeln.

Was wir nicht leisten können

Es ist uns wichtig zu betonen, dass wir als ehrenamtlicher Verein nicht die Kapazitäten einer öffentlichen Institution haben. Wir können keine routinemäßige Pflege oder die Aufnahme von Wildtieren ohne Notlage übernehmen. Unsere Kapazitäten sind ausschließlich auf die Notfallrettung ausgerichtet.

Hinweis: Wir sind ein privater Verein und erhalten keine öffentlichen Gelder. Unsere Arbeit wird ausschließlich durch Spenden und die engagierte Arbeit unserer Helfer finanziert. Ihre Unterstützung ist daher von unschätzbarem Wert.

Wenn Sie ein Wildtier in Not sehen, zögern Sie nicht, uns anzurufen. Wir sind für Sie da, um den Tieren zu helfen, die sich nicht selbst helfen können.

Wichtiger Hinweis: Kein Transport von Schwarz- und Schalenwild

Als Tiernotruf Saarland e.V. haben wir uns auf die Notfallrettung von Wildtieren spezialisiert, jedoch gibt es wichtige Einschränkungen, die wir aus Sicherheitsgründen und rechtlichen Vorgaben beachten müssen.

Wir möchten hiermit ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir kein Schwarz- und Schalenwild transportieren. Dazu gehören insbesondere:

  • Schwarzwild: Wildschweine
  • Schalenwild: Rehe, Hirsche und Damwild

Diese Tiere stellen aufgrund ihrer Größe, Kraft und ihres Verhaltens eine erhebliche Gefahr für unsere ehrenamtlichen Helfer dar. Ein Transport ohne die notwendige professionelle Ausrüstung und Ausbildung, wie sie beispielsweise Jäger oder offizielle Stellen besitzen, ist nicht möglich. Die Sicherheit unserer Helfer hat absolute Priorität.

Was Sie bei Schwarz- und Schalenwild tun sollten

Wenn Sie ein verletztes oder in Not geratenes Wildschwein, Reh oder einen Hirsch sehen, rufen Sie uns bitte trotzdem an. Wir werden die Situation aufnehmen und die Meldung umgehend an die zuständigen Stellen weiterleiten. Dazu gehören in der Regel:

  • Der zuständige Jagdpächter: Dieser ist für das jeweilige Revier verantwortlich und verfügt über die erforderliche Sachkunde und Ausrüstung, um das Tier sicher zu bergen und zu versorgen.
  • Die Polizei: Bei Wildunfällen ist immer die Polizei zu informieren, da sie die Unfallstelle sichert und die weiteren Schritte koordiniert.

Ihre Meldung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Tier die richtige Hilfe erhält. Bitte versuchen Sie niemals, diese Tiere selbst zu bergen oder anzufassen. Halten Sie stattdessen einen sicheren Abstand und warten Sie auf das Eintreffen der Fachkräfte.