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FAQ: Aviäre Influenza (H5N1)

Was ist die Aviäre Influenza?

Für Laien / Bevölkerung:
Die Aviäre Influenza („Vogelgrippe“) ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Vögeln. Sie kommt in unterschiedlichen Varianten vor; manche verlaufen mild, andere (z. B. H5N1) sind hochgefährlich für Vögel und führen oft schnell zum Tod. Wildwasservögel sind ein natürliches Reservoir. Friedrich-Loeffler-Institut

Fachlicher Kommentar (Tierschutz/Tierrettung):
A/Influenza-Viren zirkulieren v. a. in Wasservögeln; H5/H7 können von LPAI zu HPAI mutieren. Aktuell dominiert in Europa die Klade 2.3.4.4b (H5N1). FLI stuft das Risiko für weitere Ausbrüche bei Wildvögeln/Geflügel saisonal ansteigend ein. Surveillance-Infos und Risikoberichte beachten.

Was ist die Aviäre Influenza?

Für Laien / Bevölkerung:
Die Aviäre Influenza („Vogelgrippe“) ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Vögeln. Sie kommt in unterschiedlichen Varianten vor; manche verlaufen mild, andere (z. B. H5N1) sind hochgefährlich für Vögel und führen oft schnell zum Tod. Wildwasservögel sind ein natürliches Reservoir. Friedrich-Loeffler-Institut

Fachlicher Kommentar (Tierschutz/Tierrettung):
A/Influenza-Viren zirkulieren v. a. in Wasservögeln; H5/H7 können von LPAI zu HPAI mutieren. Aktuell dominiert in Europa die Klade 2.3.4.4b (H5N1). FLI stuft das Risiko für weitere Ausbrüche bei Wildvögeln/Geflügel saisonal ansteigend ein. Surveillance-Infos und Risikoberichte beachten.

Wie wird das Virus verbreitet?

Für Laien:
Vor allem durch direkten Kontakt mit kranken Vögeln oder deren Kot/Federn sowie kontaminierte Flächen, Schuhe, Fahrzeuge und Ausrüstung. Zugvögel können das Virus weiträumig verbreiten. Kälte begünstigt die Umweltstabilität.

Fachlicher Kommentar:
Fomite-Übertragung (Stallhygiene, Transportmittel) ist zentral. Im Winter steigen Exposition und Umweltpersistenz; Bewegungen von Wildvögeln erhöhen Eintragsrisiken in Bestände. Strikte Biosicherheit (Personen-/Fahrzeugschleusen, Wechselkleidung, Desinfektion) ist notwendig.

Wie lange und unter welchen Bedingungen überlebt das Virus?

Für Laien:
In kaltem Wasser und bei niedrigen Temperaturen kann das Virus Tage bis Wochen überleben; Wärme, Sonne, Trockenheit und handelsübliche Desinfektionsmittel inaktivieren es. Gutes Kochen (siehe unten) zerstört das Virus sicher.

Fachlicher Kommentar:
In natürlichen Gewässern hängt die Persistenz von Temperatur, UV, organischer Last und Mikrobiota ab; Literatur nennt „wenige Tage bis einige Wochen“ in Wasser. Gefrier-/Auftau-Zyklen können inaktivierend wirken. Wirksame Desinfektion: z. B. oxidativ wirkende Mittel gemäß Herstellerangaben.

Was sind die Symptome bei Vögeln?

Für Laien:
Apathie, Atemnot, Nasen-/Augenausfluss, Durchfall, wackeliger Gang, Kopf-/Hals-Schiefhaltung (neurologisch), rasche Abmagerung und häufig plötzlicher Tod. Mehrere tote Vögel an einem Ort sind ein Warnsignal.

Fachlicher Kommentar:
Klinik reicht von mild (LPAI) bis perakut (HPAI). Neurologische Ausfälle (Ataxie, Tortikollis, Krämpfe) sind in der aktuellen Zoonoselage häufig beschrieben. Bei Kranichen und anderen Arten wurden zuletzt vermehrt Fälle registriert. Differenzialdiagnosen (Trauma, Toxine) bedenken; Diagnose nur laborgestützt.

Was sind die Symptome bei Vögeln?

Für Laien:
Apathie, Atemnot, Nasen-/Augenausfluss, Durchfall, wackeliger Gang, Kopf-/Hals-Schiefhaltung (neurologisch), rasche Abmagerung und häufig plötzlicher Tod. Mehrere tote Vögel an einem Ort sind ein Warnsignal.

Fachlicher Kommentar:
Klinik reicht von mild (LPAI) bis perakut (HPAI). Neurologische Ausfälle (Ataxie, Tortikollis, Krämpfe) sind in der aktuellen Zoonoselage häufig beschrieben. Bei Kranichen und anderen Arten wurden zuletzt vermehrt Fälle registriert. Differenzialdiagnosen (Trauma, Toxine) bedenken; Diagnose nur laborgestützt.

Ist H5N1 auf den Menschen übertragbar?

Für Laien:
Selten, aber möglich. Die meisten menschlichen Fälle hatten engen Kontakt zu infizierten Tieren oder stark verschmutzen Umgebungen. Eine anhaltende Mensch-zu-Mensch-Übertragung wurde bisher nicht beobachtet.

Fachlicher Kommentar:
WHO/ECDC berichten weiterhin nur sporadische Zoonosefälle (teils schwer). Expositionsmanagement: PPE, Expositionsanamnese, ggf. antivirale Prophylaxe/Frühtherapie nach nationalen Leitlinien. Humanmedizinische Bewertung siehe RKI/WHO/CDC.

Ist H5N1 auf Haustiere übertragbar?

Für Laien:
Ja, vor allem Katzen können sich anstecken – z. B. durch das Fressen infizierter Vögel oder roher Tierprodukte. Hunde seltener. Haustiere von kranken/toten Wildvögeln fernhalten und kein rohes Geflügel/keine Rohmilch füttern.

Fachlicher Kommentar:
Ausbrüche bei Hauskatzen (u. a. Polen 2023) mit teils schwerer Klinik dokumentiert; CDC/FLI empfehlen strikte Expositionsvermeidung und PPE beim Handling. Monitoring bei kontakt­exponierten Carnivoren; differenzialdiagnostische Abklärung (PCR) via Vet-Lab.

Können Geflügelfleisch und Eier weiterhin verzehrt werden?

Für Laien:
Ja, wenn sie vollständig durchgegart sind. Beim Erhitzen auf mind. 70 °C (Kerntemperatur) werden Influenzaviren sicher inaktiviert. Rohes Geflügel und Eier stets getrennt von verzehrfertigen Lebensmitteln handhaben und Küchenhygiene beachten.

Fachlicher Kommentar:
Lebensmittelrechtlich gilt: Infiziertes Material gelangt regulär nicht in die Nahrungskette. Risiko aus Lebensmitteln ist bei korrekter Prozesskontrolle gering; HACCP/EFSA-Grundsätze und Kerntemperaturen einhalten (≥ 70 °C). Keine Rohmilch/rohen Tierprodukte an Mensch/Tier.

Können Tauben an dem Virus erkranken?

Für Laien:
Weniger wahrscheinlich, aber möglich. Tauben gelten als weniger empfänglich als Hühner/Enten. Trotzdem: Abstand halten, nicht anfassen, Funde melden.

Fachlicher Kommentar:
Aktuelle experimentelle Daten (Klade 2.3.4.4b) zeigen geringe Suszeptibilität und schlechte Transmission bei Stadttauben; epidemiologische Bedeutung gilt als niedrig. Frühere Studien zu H5Nx variieren; Monitoring beibehalten.

Können Singvögel an dem Virus erkranken?

Für Laien:
Ja, können, aber seltener als Wasser-/See- und Hausgeflügel. Mehrere tote Singvögel an einem Ort sollten gemeldet und nicht berührt werden.

Fachlicher Kommentar:
Nachweise bei Passeriformes sind möglich, aber sekundär im aktuellen Geschehen. Priorität bei Monitoring/Probennahme bleibt wasserassoziierten Arten/hohen Risikosituationen; dennoch Cluster bei Singvögeln abklären (Differenzialdiagnosen inkl. Toxikologie).

Wie wird das Virus bekämpft?

Für Laien:

  • Schnelles Melden, Absperren und keinen Kontakt zu kranken/toten Vögeln.

  • In Geflügelhaltungen: Biosicherheit, Quarantäne und im Seuchenfall oft Keulung des Bestands, um Ausbreitung zu stoppen.

  • Behörden richten Schutz- und Überwachungszonen ein.

Fachlicher Kommentar:
Maßnahmen gemäß Geflügelpest-VO/EU-Recht: Zonenbildung, Tierverkehrsbeschränkungen, Reinigung/Desinfektion, epidemiologische Abklärung, ggf. Tötung/unscharf. Biorisk-Management: Wegeführung, PSA, Dekontamination, Abfallströme, Dokumentation.

Wo kann ich Verdachtsfälle melden (Saarland)?

Für Laien:

  • Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) Saarland / zuständiges Veterinäramt kontaktieren +49-681-9978-4500. Viele Kommunen nennen explizit eine LAV-Meldestelle für tote/kranke Wildvögel.
    oder TIERNOTRUF SAARLAND e.V. – + 49 6898 370 42 42

  • Wichtig: Nicht anfassen, Haustiere fernhalten, Fundort/Anzahl dokumentieren.

Fachlicher Kommentar:
Behördliche Kanäle im Saarland: LAV/Veterinärämter; lokale Hinweise (z. B. LAV-Meldeformular/Ansprechstellen) beachten. Presseberichte und Kommunikate nennen u. a. die LAV-Kontaktaufnahme für Wildvogel­funde; Kontaktdaten regelmäßig prüfen, da sich Rufnummern ändern können.

Einleitung

Die hochansteckende Vogelgrippe, fachlich Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI), hat in den letzten Jahren dramatische Auswirkungen – nicht nur auf Nutzgeflügel, sondern zunehmend auch auf Wildvögel und andere Tiergruppen. Dabei zeichnet sich ein Bild ab, in dem Wildvögel vielfach als Opfer erscheinen – während die industrielle Geflügelhaltung eine zentrale Rolle als Täter beziehungsweise Katalysator einnimmt. Der folgende Beitrag beleuchtet diesen Zusammenhang in mehreren Kapiteln.


1. Erste große Welle: Winter 2021/22

Im Winter 2021/22 stellte Europa nach Angaben der European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) einen bis dahin nie dagewesenen Ausbruch der HPAI fest: Insgesamt wurden in Europa während der Saison 2021-22 2.467 Geflügelhaltungen mit Ausbruch gemeldet sowie rund 48 Millionen Vögel gekeult. PMC+3ECDC+3PMC+3 Während die Gesamtzahl der betroffenen Wildvögel in der veröffentlichten Statistik nicht exakt 20.000 angibt, wird von «tausenden» toten Wasservögeln berichtet. bto.org+1 Damit ist die Aussage auf jeden Fall im Kern zutreffend – die Winterwelle war groß und gravierend.

Diese erste große Welle zeigt eine kritische Schwelle: Wildvögel erkranken – häufig in großen Kolonien – und sterben massenhaft. Damit wird deutlich: Wildvögel sind nicht nur Überträger, sondern Opfer dieser Erkrankung.


2. Brutzeit 2022: HPAI greift erst richtig los

In der Brutzeit 2022 – insbesondere im Frühjahr und Sommer – erlebten Europa und Deutschland eine massive Verstärkung des HPAI-Geschehens bei Wildvögeln. Laut einer Übersicht der ECDC „zwischen 11. Juni und 9. September 2022“ waren 788 HPAI-Nachweise gemeldet, davon 710 bei Wildvögeln in 16 europäischen Ländern. ECDC Zudem weist die Studie von Rijks et al. für die Niederlande auf zwei Todes-Wellen bei Wildvögeln hin (Januar 2022 und Juni 2022). wwwnc.cdc.gov Besonders betroffen waren Seevogelkolonien, die durch Bruten eng zusammenstehen – ein Muster, das zeigt, wie das Virus in solchen Systemen rasch tödlich wirken kann.

Warum „erst richtig los“? Während Wildvögel schon zuvor betroffen waren, war 2022 die Mortali­tät in den Kolonien so massiv, dass von einer neuen Dimension gesprochen wird. Wildvogel-Populationen wurden großflächig und dauerhaft getroffen.


3. Fallbeispiel: Einzige Basstölpelkolonie Deutschlands auf Helgoland

In dem Zusammenhang ein eindrückliches Beispiel: Auf Helgoland – in der einzigen Kolonie des Basstölpel (Morus bassanus) in Deutschland – brach 2022 die HPAI aus. Laut einer Meldung des Naturschutzbundes NABU waren „mindestens 170 tote Jungvögel“ geborgen worden; Schätzungen gehen davon aus, dass etwa ein Drittel der Nester aufgegeben wurden. NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. Zwar liegen nicht exakt die von dir genannten Zahlen („50 % der Altvögel und 90 % der Jungvögel“) im öffentlich verfügbaren Material vor, doch die Dimension (massive Verluste) stimmen klar. Dieses Beispiel macht sichtbar: Selbst streng geschützte Seevogel-Kolonien werden vom HPAI erfasst und dezimiert.


4. 2023: Greifvögel und andere Wildgruppen zunehmend betroffen

Im Jahr 2023 zeigt sich eine Erweiterung des Wirkungskreises: Laut einer Risikoeinschätzung des Friedrich‑Löffler‑Institut (FLI) vom 13. Juni 2023 wurden bei Wildvögeln unter den gemeldeten HPAI-Fällen u. a. 14 Greifvögel ausgewiesen (neben Möwen, Wildgänsen etc.). openagrar.de+1 In Deutschland wird erkannt, dass Greifvögel betroffen sind, „möglicherweise nachdem sie infizierte Vögel gefressen haben“. NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. Damit nimmt die Schlussfolgerung, dass das Virus auch indirekt über Räuber von infizierten Wildvögeln aufgenommen wird, an Plausibilität zu.


5. Zerbrochene Artengrenzen: Auch andere Tiere betroffen

Das Virus stellt sich längst nicht mehr nur als „Vogelkrankheit“ dar. Eine Übersicht zeigt: Beim HPAI A(H5N1) sind inzwischen zahlreiche Säugetierarten betroffen – etwa Füchse, Marder, Bären, Robben – und in historischen Fällen sogar Tiger in Gefangenschaft. PMC+1 Beispielsweise wurden Tiger in Zoos in Thailand über infiziertes Geflügel erkrankt und starben. PMC Damit öffnet sich das Risiko-Fenster: Wildvögel sind nicht nur Opfer, sie könnten Teil einer Kaskade sein, die über Räuber, Aasfresser oder Nutztiere weiterläuft.


6. Wer ist der wirkliche Hauptverursacher? – Rolle der Geflügelwirtschaft

Während Wildvögel häufig als Überträger oder erste Opfer gesehen werden, verdichten sich Hinweise darauf, dass die industrielle Geflügelhaltung (Geflügelwirtschaft) wesentlich dafür verantwortlich ist, dass HPAI heute in dieser Ausdehnung auftreten kann.

  • Das Virus-Klade 2.3.4.4b wurde vor allem in Südostasien in Geflügelbetrieben über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg geformt und weiterentwickelt. PMC+2ScienceDirect+2

  • Die Friedrich‑Löffler‑Institut (FLI) hatte ursprünglich die Haupttheorie vertreten, dass der Haupteintrag der Viren über Zugvögel von Südostasien nach Europa erfolgt sei. Diese Theorie scheint jedoch zunehmend unzureichend, da neue Virusvarianten nur wenige Wochen nach Entdeckung in Südostasien in Europa nachgewiesen wurden – was nahelegt, dass auch der Geflügelhandel beachtet werden muss. efsa.onlinelibrary.wiley.com+1

  • Ein Review stellt heraus, dass die Geflügelproduktion, der Geflügeltransport, Handelsbewegungen und Bio­sicherheits­lücken eine zentrale Rolle spielen ­– Wildvögel sind also zwar beteiligt, aber nicht alleinige Ursache. WOAH+1

Kurzum: Die industrielle Geflügelhaltung liefert das Umfeld – hohe Tierdichte, globaler Handel, Mobilität, intensive Produktionszyklen – wodurch HPAI-Viren entstehen, mutieren, verbreiten und verstärken werden können. Wildvögel werden in diesem System erneut Opfer, tragen aber nicht primär die Schuld.


7. Mutation und Entwicklung der HPAI-Varianten in den letzten 20 Jahren

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Vogelgrippe-Situation grundlegend gewandelt: Niedrigpathogene Aviäre Influenza (LPAI) – vor allem in Südostasien – hat sich in intensiver Geflügelhaltung zu hochansteckenden Varianten (HPAI) entwickelt. Studien belegen, dass der Ursprung vieler H5N1-Stämme in Südostasien liegt und dort vor allem in Geflügelzuchten mutiert wurde. PMC Diese Varianten breiten sich seitdem global aus und können heute deutlich größere Tier- und Artengruppen erfassen. Mit anderen Worten: Dort, wo Geflügel-Produktion am dichten und intensivsten ist, entstehen die Problemlinien der HPAI.


8. Kritik an der Zugvogel-Haupteintrags-Theorie

Die klassische Theorie, vorgebracht etwa vom FLI, lautete: Der Haupt­eintrag der Viren nach Europa erfolge via Zugvögel, die infiziert seien, aber gesund genug, weite Strecken zu fliegen. Doch das erfordert einen erheblichen Spagat: Infizierte Tiere müssten ganz erhebliche Strecken zurücklegen – und zugleich würden wir nicht solche massiven engen Korrelationen von Geflügelausbrüchen sehen. Ein neuere wissenschaftliche Analysen zeigt, dass die Einführung über Geflügelhandel und Geflügelproduktion mit wildvogelbasierten Einträgen kombiniert werden muss. So räumt das FLI inzwischen eine Rolle des Geflügelhandels ein. efsa.onlinelibrary.wiley.com+1 Damit verändert sich das Narrativ: Es ist nicht allein der Zugvogel, sondern das System der Geflügelwirtschaft + Wildvogelinteraktion, das zum Problem wird.


9. Schlussfolgerung & Ausblick

  • Wildvögel sind nicht die Haupt-Täter, sondern vielfach Opfer: große Todesfälle in Kolonien, Greifvögel, andere Arten.

  • Die Geflügelwirtschaft – insbesondere die dichte Haltung, globaler Handel, unzureichende Biosicherheit – ist der zentrale Treiber dieses Geschehens.

  • Das Zusammenspiel von Wildvogel-Reservoir, Geflügelhaltung und Handel erzeugt ein System, in dem HPAI-Viren entstehen, sich ausbreiten und Schaden anrichten.

  • Für Tierschutzverbände, Naturschutz und Wildvogel­management heißt das: Es reicht nicht, nur Wildvögel zu überwachen. Es muss auch an der Geflügelproduktion und Handelsketten ansetzt werden.

  • Für die Zukunft gilt es, verstärkt auf „One Health“-Ansätze zu setzen: Wildvögel, Nutztiere, Umwelt und Mensch sind miteinander verbunden – und das Risiko besteht, dass die Artengrenzen weiter durchbrochen werden (wie bei Säugetieren bereits sichtbar).

Praktische Hinweise (Kurz & klar)

  • Abstand halten, nicht anfassen, keine Eigen-Therapie (kein Füttern/Wasser geben).

  • Melden: Ort, Datum, Anzahl, Art (falls erkennbar), Fotos/Video (ohne näher zu gehen).

  • Haustiere an die Leine/ins Haus; kein rohes Fleisch/Rohmilch. CDC

Hinweis zur Begrifflichkeit „Laien“:
Die Bezeichnung „Laien“ ist in diesem Informationsmaterial nicht abwertend gemeint.

Sie dient ausschließlich dazu, fachliche Inhalte verständlich und barrierefrei für die allgemeine Bevölkerung aufzubereiten – also für Menschen, die nicht beruflich im Tiergesundheits- oder Seuchenmanagement tätig sind.

Unser Ziel ist es, allen Interessierten eine klare, nachvollziehbare Orientierung zu bieten, damit im Verdachtsfall richtig reagiert werden kann.

Diese FAQ wurde vom Tiernotruf Saarland e. V. als Informationsservice für die Öffentlichkeit erstellt. Sie stellt keine offizielle Mitteilung des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAV) Saarland oder anderer Behörden dar.

Alle Angaben dienen der allgemeinen Orientierung im Umgang mit Verdachtsfällen der Aviären Influenza (AI) und ersetzen keine behördlichen Anordnungen oder tierärztlichen Empfehlungen.

Im Zweifelsfall sind immer die Vorgaben der zuständigen Veterinärbehörden maßgeblich.