
Heute ist ein Tag, der weltweit den Tieren gewidmet ist – unseren Mitgeschöpfen, die keine Stimme haben, außer der, die wir ihnen geben.
Der Welttierschutztag geht auf den Schriftsteller und Tierschützer Heinrich Zimmermann zurück. Er forderte bereits 1924, dass Tiere einen eigenen „Ehrentag“ erhalten sollten. Am 4. Oktober 1925 organisierte er die erste große Veranstaltung im Berliner Sportpalast. 1931 wurde das Datum schließlich international anerkannt – bewusst gewählt am Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi, Schutzpatron der Tiere und der Umwelt.
Doch was damals als Zeichen begann, ist heute dringender denn je: Ein Aufruf, nicht wegzusehen, sondern Verantwortung zu übernehmen.
Was bedeutet Tierschutz für uns im Saarland?
Für uns beim Tiernotruf Saarland e.V. ist jeder Tag Welttierschutztag.
Wir fahren raus, wenn Tiere Hilfe brauchen – egal ob Tag oder Nacht, ob Sonnenschein oder Unwetter. Unsere Arbeit bedeutet:
- Rettung verletzter Wildtiere nach Verkehrsunfällen, die oft schwerste Verletzungen erlitten haben.
- Hilfe für Haustiere, die ausgesetzt, misshandelt oder in akuter Gefahr sind.
- Sicherung verwaister Jungtiere, die ohne menschliche Fürsorge keine Überlebenschance hätten.
- Aufdeckung katastrophaler Haltungsbedingungen, wo Tiere über Jahre hinweg leiden mussten.
Hinter jedem Einsatz steckt ein Schicksal. Für uns ist es nie „nur“ ein Tier. Es ist ein fühlendes Lebewesen, das Angst, Schmerz, Freude und Hoffnung kennt.
Aber Tierschutz endet nicht am Einsatzort.
Es gibt Probleme, die viel tiefer reichen:
🐾 Vermehrer & Qualzuchten
Während Tierheime überquellen, werden immer noch massenhaft Tiere „produziert“. Welpen, Katzenbabys, Kleintiere – oftmals krank, ohne Rücksicht auf Gesundheit oder Lebensqualität. Hauptsache, es bringt Geld. Wir fordern: Ein Ende dieser gedankenlosen Vermehrung. Kein Tier sollte leiden, nur weil jemand Profit daraus schlagen will.
🐾 Auslandstierschutz – Chancen und Schattenseiten
Wir sehen es täglich: Hunde, die aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden. Viele wurden auf den Straßen eingefangen – dort, wo sie ihr Leben kannten, ihre Gerüche, ihre Rituale. Plötzlich werden sie aus dieser Umgebung gerissen, über Grenzen verfrachtet und landen in einem Wohnzimmer.
Von jetzt auf gleich sollen sie stubenrein sein, Aufzug fahren, mit Kindern harmonieren, Treppen steigen, Autofahren lieben. Doch viele dieser Hunde kennen nichts davon. Für sie ist ein Staubsauger ein Monster, eine Glastür ein Fremdkörper, eine Wohnung ein Käfig.
Und weil viele Menschen einen „funktionierenden Hund“ erwarten, der sofort ins perfekte Bild passt, passiert Folgendes:
- Hunde landen nach kurzer Zeit im Tierheim.
- Manche werden wieder ausgesetzt.
- Andere werden von Familie zu Familie weitergereicht, bis sie völlig traumatisiert sind.
Das ist nicht Tierschutz – das ist Tierhandel unter einem anderen Namen.
Wir fordern: seriöse, transparente Vermittlung, strenge Kontrollen, medizinische Versorgung und echte Aufklärung. Denn Tiere sind keine Wunschprodukte, die man nach Bedarf importiert.
🐾 Tiere sind keine Sachen
Und noch immer behandelt unser Recht Tiere wie juristische Objekte. Eine „Sache“, die man besitzen, verkaufen, verschenken oder wegwerfen kann. Aber Tiere sind keine Dinge – sie sind empfindungsfähige Lebewesen mit Rechten. Dass das im Jahr 2025 noch immer nicht gesetzlich verankert ist, ist ein Skandal.
Unser Wunsch zum Welttierschutztag
Wir wünschen uns eine Gesellschaft, in der Tierschutz nicht das Engagement einiger Weniger ist, sondern ein Grundwert für alle.
Wir wünschen uns, dass Tiere nicht mehr produziert, verschoben oder weggeworfen werden.
Wir wünschen uns, dass jeder Mensch versteht: Wer einem Tier ein Zuhause gibt, übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen – mit all seinen Ecken, Kanten und Bedürfnissen.
💚 Für uns beim Tiernotruf Saarland e.V. ist Tierschutz kein Hobby und keine PR-Kampagne.
Es ist unser täglicher Auftrag.
Wir sind da, wenn andere wegsehen.
Wir helfen, wo Hilfe sonst ausbleibt.
Wir geben den Tieren eine Stimme, auch wenn es unbequem ist.
Denn am Ende zählt nur eines:
👉 Tiere haben ein Recht auf Leben, Würde und Schutz. Und wir geben nicht auf, bis dieses Recht selbstverständlich geworden ist.